Im Rahmen des 48. Methodius-Tages in Ellwangen kamen junge Menschen aus verschiedenen europäischen Ländern zusammen, um über ihre Wünsche für die Zukunft der EU zu diskutieren. Danube Connects war dabei und traf die Jugendlichen bei einem Workshop. Bei unserem Kulturjournalismus-Workshop nehmen sieben Mitglieder teil. Alles junge Frauen, zwischen 15 und 26 Jahre alt. Sie kommen
Im Rahmen des 48. Methodius-Tages in Ellwangen kamen junge Menschen aus verschiedenen europäischen Ländern zusammen, um über ihre Wünsche für die Zukunft der EU zu diskutieren. Danube Connects war dabei und traf die Jugendlichen bei einem Workshop.
Bei unserem Kulturjournalismus-Workshop nehmen sieben Mitglieder teil. Alles junge Frauen, zwischen 15 und 26 Jahre alt. Sie kommen aus der Ukraine, Rumänien, Bulgarien, Moldawien und Deutschland. Einige Teilnehmerländer sind schon Mitglieder der EU, andere nicht. Auch bei den Workshops lernt man weitere junge Menschen kennen, wie etwa die vier sympathischen jungen Damen aus Serbien oder eine junge Künstlerin aus Russland. Egal, mit wem wir uns unterhalten – eines haben all diese jungen Menschen gemeinsam – sie wollen ein friedliches und offenes Miteinander, vereint in der EU. Das hört sich vielversprechend an und auch eigentlich einfach – wenn genau diese Jugendlichen eine hörbare Stimme hätten.
Der Methodius-Tag ist eine tolle Sache. Gefördert wurde die Veranstaltung von der Baden-Württemberg Stiftung im Programm Perspektive Donau. Hier kommen viele Jugendliche aus verschiedenen europäischen Ländern für einige Tage zusammen. Beim gemeinsamen Kennenlernen und Workshops werden Ideen ausgetauscht. Schnell merken sie: sie alle ticken gleich mit ihren Wünschen und Sehnsüchten. Zusammen wollen sie den Zusammenhalt im Donauraum gestalten, der durch Kultur, Bildung und Partizipation gefördert werden soll. So ein Zusammentreffen ist die beste Basis, Grenzen aus den Köpfen zu verbannen, was einige Politiker in EU und Nicht-EU-Ländern immer wieder gerne versuchen. Doch dank Social Media, Erasmusprogramm und weiteren Projekten wie etwa dem Donau Kreativ, sind junge Menschen offen und neugierig auf weitere Kulturen.
Eigentlich sollten die Abgeordneten der EU für diese Offenheit dankbar sein und sie nutzen, um die jungen Menschen zu unterstützen. Doch die Realität ist eine andere – leider. Ganz oft vernimmt man: „In Brüssel sitzen alte Männer und Frauen und reden, was ich nicht verstehe. Politiker scheinen intelligent zu sein, aber davon bekomme ich nichts mit.“ Die Jugendlichen wünschen sich mehr Transparenz und vor allem einheitliche Gesetze sowohl für die EU als auch nicht EU-Länder. Zu vielen Jugendlichen kommen nicht alle Möglichkeiten der EU durch. Wie das Erasmusprogram etwa. Woran das liegt? „Wir sind zu bürokratisch. Unser Problem ist, dass wir Staaten mit vielen Regeln haben und welche ohne“, erklärt die CDU-Europaabgeordnete Dr. Inge Gräßle beim Diskussionsforum. Der Generalkonsul aus der Ukraine und die russische Vertretung, die auch am Podium teilnehmen, sind sich beide einig: EU ist ein Friedensprojekt, das es vorher so nie gegeben hat. Es ist eine Wirtschafts- und Friedensunion, die Kriege wegzuschaffen vermag. „Und dennoch, Leute wollen einfache und kurze Antworten auf komplizierte Fragen, die es gerade in der Situation nicht gibt“, fügt der ukrainische Generalkonsul hinzu. Wirklich? Jana, Studentin aus Serbien ist begeistert von der EU und würde gerne ihr Land als Mitglied wissen wollen. Sie erklärt, dass die EU für Frieden einsteht und für sie gibt es keine bessere Alternative. Leider kommen nicht genug Informationen über die EU in Serbien an oder auch falsche und deshalb sprechen sich nur 28% für die EU aus. Sie wünscht sich von den EU-Abgeordneten Hilfe, dass dies geändert wird. „So lange Serbien die Kosovo-Frage nicht klärt, wird der Beitritt ein Problem sein. Es ist an Euch jungen Menschen, das zu ändern“, erklärt Dr. Gräßle. Im Ernst? Ist das die Antwort, die komplette Verantwortung an junge Menschen zu übertragen, während sie kaum eine Stimme im EU-Parlament haben? Gerade beim Diskussionsforum ist klar geworden, was die größte Problematik ausmacht – der Generationsunterschied. Proeuropäisch sind vor allem junge und erfolgreiche Menschen. Um das so beizubehalten, muss EU junge Menschen fördern und ihnen zuhören, um positiv in die Zukunft blicken zu können. Denn nur ein geeintes Europa ist ein starkes Europa. Die 15-jährige Schülerin Maria aus Deutschland erklärte kurz und knapp, weshalb EU existieren sollte: „Nur gemeinsam können wir Problemlösungen nachhaltig finden.“ Am 26. Mai ist Europawahl. Mögen viele junge Menschen wie möglich ihre positive Stimme abgeben!