Amira Pertesi wurde in Sarajevo geboren, lebt aber seit ihrem 14. Lebensjahr in Österreich. Dennoch, bis heute ist sie ihrem Heimatland sehr verbunden. Seit 2016 ist sie als Designerin tätig. Schon ihre erste Kollektion wurde begeistert angenommen und in den renommiertesten Magazinen der Region veröffentlicht. Neben internationalen Kundinnen hat sie viele Fans in Bosnien-Herzegowina. Sie
Amira Pertesi wurde in Sarajevo geboren, lebt aber seit ihrem 14. Lebensjahr in Österreich. Dennoch, bis heute ist sie ihrem Heimatland sehr verbunden. Seit 2016 ist sie als Designerin tätig. Schon ihre erste Kollektion wurde begeistert angenommen und in den renommiertesten Magazinen der Region veröffentlicht. Neben internationalen Kundinnen hat sie viele Fans in Bosnien-Herzegowina. Sie kreiert nicht nur für Prominente der regionalen Szene – ihre Kreationen sind für all diejenigen gedacht, die auf unikaten und originellen Kleidungsstil wert legen.
Warum sind Sie Künstlerin geworden?
Ich glaube, Künstler zu sein ist der einzige Beruf, den wir nicht werden, sondern nur sein können. Seit ich mich erinnern kann ist Kunst ein Teil von mir. Ich habe mich nie dafür bewusst entschieden, da ich Kunst gefühlt und nicht gewählt habe. Ja, sie hat sich sogar für mich entschieden. Als Kind war ich neben Modedesign auch in Musik und Literatur aktiv. Jedoch in der Designwelt fühle ich vollkommen und zu Hause.
Was bedeutet es, Künstler in Bosnien und Herzegowina zu sein?
Künstler zu sein in Bosnien und Herzegowina ist ein Kopfsteinpflaster mit vielen Herausforderungen und Unsicherheiten, aber auch ein großes Privileg. Bosnien und Herzegowina ist ein fruchtbarer Boden, der Künstler hervorbringt, sowohl in der Vergangenheit als auch heute. Es sind berühmter Namen auf den internationalen Bühnen, die ihre Spuren hinterlassen haben, die eine Zeit geprägt haben, in welcher wir gelebt haben, beziehungsweise heute noch leben. Obwohl die Umstände für Künstler in Bosnien-Herzegowina nicht immer günstig und sie auf sich selbst gestellt sind, sei es in wirtschaftlicher oder politischer Sicht, glaube ich, dass der Geist der Kunst und das Bedürfnis nach persönlichem Ausdruck durch die Kunst weiterhin lebt wie in der Vergangenheit. Wir sind Zeugen des unglaublichen Filmfestivals von Sarajevo, herausragender Musiker, Autoren und Designer, die außerhalb von Bosnien und Herzegowina arbeiten.
Was wollen Sie mit Ihrer Kunst erreichen?
Kunst ist immer und teilweise dazu da, etwas zu bewegen und zu verändern. Sie baut Vorurteile wie Beschränkungen ab und macht aus Einbahnstraßen Wege in drei verschiedene Richtungen. Wir leben in einer Zeit, in der das Angebot ohne nachzudenken angenommen wird, sowie in einer trendigen Hysterie, die einen Teil unserer Persönlichkeit wegnimmt und uns in Schlangen auf die Form warten lässt, die wir durchlaufen müssen. Indem wir uns den persönlichen Stempel nehmen und uns freiwillig der Einheitlichkeit anschließen, erlauben wir uns auch, teilweise auf ästhetische Wahrnehmungen und Freiheit zu verzichten. Durch Kunst und meine Arbeit versuche ich, Frauen genau diese Freiheit und diesen Mut zurück zu geben, damit sie authentisch und wiedererkennbar sind. Ich verschaffe Bewusstsein für den Sinn von Kunst und Ästhetik als persönliche und unabhängige Wahl, die zusammen mit der Ethik eine persönliche Wertephilosophie schafft.
Was ist Ihre Botschaft über Ihre Landesgrenzen hinaus?
Ich werde mutig sein und sagen, dass Bosnien und Herzegowina eines der Länder ist, die Sie unbedingt für Ihr Leben besuchen sollten. Der Reichtum des kulturellen Erbes wird Ihnen viele Kreuzungen der Zivilisationen präsentieren, und die natürlichen und unberührten Schönheiten werden Sie einfach begeistern. Natürliche Schönheit und Güte schmücken seine Bewohner, Menschen, die immer bereit sind, Sie zu beherbergen und Ihnen zu helfen. Und das sollen meine Entwürfe widerspiegeln.
Welche Weisheit treibt Sie an?
Rumis Weisheiten und Lebensphilosophien, welche auf Liebe, Ethik, Schönheit und Harmonie basieren.
Interview: Mirella Sidro, Sarajewo