DANUBE CONFLUENCE – wo ein Fluss Jugendliche miteinander verbindet

DANUBE CONFLUENCE  – wo ein Fluss Jugendliche miteinander verbindet

Wie bringt man jungen Menschen die Schönheit der Donau näher? Das wichtige Flagship-Projekt der EU Donauraumstrategie Danube Youth Network hat die perfekte Antwort. Das Netzwerk verschiedener Organisationen aus den Donauländern, die zusammenarbeiten und den Jugendaustausch fördern, haben Danube Confluence ins Leben gerufen! Dieses Projekt organisiert vier coole Camps in vier verschiedenen Ländern, wo Jugendliche miteinander

Wie bringt man jungen Menschen die Schönheit der Donau näher? Das wichtige Flagship-Projekt der EU Donauraumstrategie Danube Youth Network hat die perfekte Antwort. Das Netzwerk verschiedener Organisationen aus den Donauländern, die zusammenarbeiten und den Jugendaustausch fördern, haben Danube Confluence ins Leben gerufen!
Dieses Projekt organisiert vier coole Camps in vier verschiedenen Ländern, wo Jugendliche miteinander den zweitlängsten Fluss
Europas auf kreative Weise erleben und kennen lernen können! Den Anfang machte Friends of the Danube in der serbischen Stadt Belgrad mit einem informativen und musikalischen Festival. Wir waren dabei!

Srdjan Stankovic, der Chef persön­lich, sitzt auf einer Lichtung neben einem großen Kessel über einer Feu­erstelle und rührt geduldig in der serbischen Bohnensuppe. Er hat sie auch gekocht. „Das selbstgebackene Brot ist ein Geschenk. Probiere es! Es schmeckt fantastisch!” Ich sage nicht nein und tunke ein Stück in das heiß blubbernde Nationalgericht des Balkans. Wir warten auf die Schul­kinder, die in den nahe gelegenen Wäldern der Stadt Pancevo mit Bio­logen die regionale Flora und Fauna der Donau und ihrer Nebenflüsse erforschen. Dieses Bildungscamp ist ein absolutes Highlight für die Kin­der. Einheimische Wildtiere wie eine Schildkröte oder eine frisch gefange­ne Wasserschlange dürfen aus nächster Nähe betrachtet werden. Natür­lich werden alle Tiere nach genauer Beobachtung wieder freigelassen. Die Kinder sind aufgeregt, neugierig und mit Feuereifer bei der Sache. Und hungrig nach getaner Arbeit.

Die Donau ist der zweit­längste Fluss Europas und durchfließt auf ei­ner Länge von 2.857 Ki­lometern zehn europä­ische Staaten.
Bereits die beiden Quellflüsse Brigach und Breg, die im Schwarzwald ent­springen, bilden den Anfang dieses flie­ßenden Gewässers, das durch Zuflüsse wie die Save, die bei Belgrad in die Do­nau mündet, bis zu seiner Mündung in das Naturwunder Donaudelta immer größer wird. Als einer der ältesten Han­delswege verbindet die Donau wie kein anderer Fluss verschiedene Kulturen, die ineinander fließen.
Danube Confluence setzt nun diese jahrtausendealte Verflechtung fort. Ziel ist es, den Reichtum des Donauraums und seiner Menschen durch die Inter­aktion in verschiedenen Projektaktivi-täten zu erleben, zu erfassen und me­dial zu verwerten. Dazu wurde eine Reihe von Bildungscamps entwickelt und mit Kampagnen verknüpft. Die Auftaktveranstaltung fand in der ser­bischen Hauptstadt Belgrad während eines Öko- und Kulturfestivals am In­ternationalen Tag der Donau am 29. Juni 2023 statt. Das Projekt, gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung wurde in Zusammenarbeit mit fol­genden Partnern gestartet:
– Agapedia ist eine Kinderhilfsorgani­sation von Jürgen Klinsmann und führt als operative Stiftung seit 1995 Projekte in Baden-Württemberg, Rumänien, Bul­garien, Moldawien und Georgien durch.
– Das Danube Youth Network, gegrün­det von Agapedia, der Stiftung Liebe­nau und dem zivilgesellschaftlichen Netzwerk EUSDR, ist ein Netzwerk verschiedener Organisationen aus den Donauländern, die zusammenarbeiten und den Jugendaustausch fördern.
– Supernatural ist eine serbische NGO für Umweltschutz mit Schwerpunkt Donau.
– danube connects, mit Sitz in Ulm, ist ein zweisprachiges Magazin für den Donauraum, das mit seinen Geschich­ten und Artikeln über die Grenzen hin­weg verbindet.
– Das Europa Zentrum Baden-Württ­emberg ist ein Förderverein mit Sitz in Stuttgart, dessen Ziel die Förderung der europäischen Einigung ist.

Aber wie kann man Bildungscamps mit Impact Events und Influencern verbin­den? Kann eine Auftaktveranstaltung informativ, lehrreich und trotzdem cool sein? Unsere Tage in Belgrad beweisen es! Srdjan Stankovic, Gründer der ser­bischen NGO Supernatural, hat es mit seinem Team vorgemacht! Der Sportler und Betriebswirt organisierte das Festi­val zum ersten Mal am 22. April 2007. An diesem Tag, an dem Mutter Erde gefeiert wird, sollte eine unterhaltsame Atmosphäre für junge Menschen ge­schaffen werden, in der sie auf unver­gessliche Weise viel über die Umwelt lernen können. „Dieses „Edutainment“ genannte Konzept erwies sich als sehr erfolgreich, denn die Jugendlichen wa­ren begeistert und das Festival hatte eine große Medienreichweite”, erzählt Srdjan, der lange als Event- und Pro­duktmanager für große internationale Marken gearbeitet hat. Dieses Wissen und wichtige Erfahrungen bringt er nun in seine NGO ein. Und das mit großem Erfolg. Srdjan ist ein Visionär. Im Jahr 2011 verwandelte er die Halb­insel Ada Huja, nur vier Kilometer vom Belgrader Stadtzentrum entfernt, in ei­nen Supernatural Park. Seit 1960 wur­de das Gebiet als Mülldeponie genutzt. Heute ist es eine Grünanlage, die als grünes Klassenzimmer genutzt wird. Dafür hagelte es internationale Preise – zu Recht: Srdjan weiß, wie man ein so wertvolles Projekt richtig vermarktet.
Seine Kontakte nutzt er auch für infor­mative und vor allem interessante Podi­umsdiskussionen. Hier bringt er Politik und Wirtschaft zusammen. „Wir müs­sen Hand in Hand gehen, sonst kom­men wir als NGO alleine nicht weiter”, erklärt mir Srdjan. Das Get Together findet mitten in der Natur statt. Sowohl die Podiumsteilnehmer als auch die Gäste sitzen auf einfachen Stühlen. Um­geben von Vogelgezwitscher und Bie­nensummen machen die Gespräche mit Managern und Botschaftern mehr Sinn.
Die geplante Kajakfahrt zur Säuberung der Donau findet nicht statt – das Wetter macht einen Strich durch die Rechnung. Pünktlich zum legendären Open-Air- Konzert scheint aber wieder die Sonne. 2023 findet das mittlerweile renom­mierte Musikfestival in den zu Kunst­hallen umgebauten Silos am Donau­ufer statt. Bands und DJs heizen schon jetzt ein. Darunter auch die bekannte kroatische Sängerin Ida Prester. Ein „kleinesˮ Dorf aus Tipis ist aufgebaut, in dem verschiedene NGOs über ihre Pro­jekte berichten. Alles hat mit Wasser zu tun. Nicht nur mit dem der Donau. Und auch hier gibt es serbische Bohnensup­pe. Für wenig Geld bekommt man eine große Portion. An einem Stand werden coole T-Shirts und Taschen verkauft – das neue Modelabel „Friends of the Danubeˮ, gegründet natürlich von Srd­jan. Die Gäste machen es sich bereits in den Liegestühlen an der Donau bequem. An der aufgebauten Bar herrscht Hoch­betrieb. Jeder will noch rechtzeitig etwas bekommen, um den Sonnenuntergang bei einem Drink genießen zu können.
Große und kleine Gäste tanzten bis spät in die Nacht.

Belgrad hat den Anfang gemacht. Und 2024 geht es mit drei weiteren Jugend-und Bildungscamps weiter. From Black (Schwarzwald) to Black (Schwarzes Meer) – das Projekt umfasst insgesamt fünf Länder entlang der Donau und konzentriert sich auf den zweitlängsten Fluss Europas und seine Umgebung. Die Erfahrungen und Ergebnisse aller Camps werden beim Jahresforum 2024 in Wien und in Auszügen beim Interna­tionalen Donaufest 2024 in Ulm präsen­tiert.

Mirella Sidro,
Sarajevo

 

Camp2
Donauquelle Baden-Württemberg
Danube Youth Network (DYN) trifft Danube Youth Council (DYC)! An der Donauquelle im Schwarzwald Baden- Württemberg findet ein intensiver Aus­tausch zwischen den Danube Youth Networkern und den jugendlichen Ver­tretern des Danube Youth Council der EUSDR statt. Unterschiedliche Organi­sationen aus verschiedenen Donaulän­dern können so ihre Interessen über die offiziellen Jugendvertreter in die Politik einbringen.

Camp 3
Tutrakan Bulgarien
Tutrakan ist ein Fischerdorf im Nordos­ten Bulgariens. Es wurde von den Rö­mern gegründet und liegt am rechten Ufer der Donau direkt an der Grenze zu Rumänien. Bei diesem Jugendpro­jekt dreht sich alles um die Fischerei. Die Teilnehmer lernen den Alltag der Fischer, ihre Traditionen und die Natur entlang der Donau kennen. Ihre Aufga­be: Fotografieren und Filmen für eine digitale Ausstellung und Interviews mit den Fischern.

Camp 4
Donaudelta, Rumänien
Das Donaudelta in Rumänien ist die perfekte Kulisse für gelebte Vielfalt in Flora und Fauna! Hier stehen die Natur und das Kennenlernen der Fischertra­dition im Mittelpunkt. Jugendliche aus Rumänien, der Ukraine und anderen Donauländern können hier die Leben­digkeit des Flusses, seiner Vogelwelt und seiner Umgebung erleben und ihre Eindrücke in Filmen und Fotos für eine digitale Ausstellung festhalten.

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