Der Fluss Thaya verbindet den nördlichsten Nationalpark Österreichs mit dem tschechischen Nationalpark Podyji. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs arbeiten beide Länder zusammen, um die unberührte Wildnis Europas aufrecht zu erhalten. Steht man vor dem Nationalparkhaus Hardegg, möchten man kaum glauben, dass es zur kleinsten Stadt Österreichs gehört. Es ist groß, geräumig und modern.
Der Fluss Thaya verbindet den nördlichsten Nationalpark Österreichs mit dem tschechischen
Nationalpark Podyji. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs arbeiten beide Länder zusammen,
um die unberührte Wildnis Europas aufrecht zu erhalten.
Steht man vor dem Nationalparkhaus Hardegg, möchten man kaum glauben, dass es zur kleinsten Stadt Österreichs gehört. Es ist groß, geräumig und modern. Wir besuchen den nördlichsten Nationalpark des Landes, der durch den Fluss Thaya geprägt ist. Es ist eine der schönsten und artenreichsten Tallandschaften Europas, reich an unberührter Wildnis. Der perfekte Lebensraum für die Wildkatze. „Eigentlich dachten wir, sie wäre ausgestorben“, erzählt der Ranger Robert Müllner. „Doch seit 2007 wurde sie wieder gesichtet.“ Wir werden nicht in den Genuss kommen, die scheuen Waldbewohner in der Wildnis zu sehen. Sie sind meist nachts zum Jagen unterwegs. Der Besucher hat die Möglichkeit, Frida und Carlo im Wildgehege zu besuchen. Das Wildkatzenpaar sieht aus wie normale Hauskatzen, nur etwas größer und mit buschigem Schwanz. Sie liegen faul herum und sonnen sich. Wir dürfen bei der Fütterung ins Gehege. Tote Küken werden überall verteilt, damit die Raubtiere ihren Jagdtrieb ausleben können. Sie haben keine Angst vor uns.
Geschickt und flink klettern sie auf die Bäume, um ihre Beute zu ergattern. Ab Mai 2018 soll hier ein Wildkatzen-Camp für Kinder und Jugendliche eröffnen. Schwerpunkt: Nationalpark entdecken und erforschen. Interesse und Neugierde wecken für Besonderheiten, die beschützt werden müssen. Für Kinder sind natürliche Erfahrungen wichtig und sie müssen ihren Forschungsdrang ausleben. Hier werden sie dazu die Möglichkeit haben.
Ein Fluß kennt keine Grenzen
Der Fluss Thaya erzählt viele Geschichten. Er hat eine Vergangenheit, von der wir lernen können. Sanft und friedlich schlängelt er sich durch das Tal an der Burg entlang, die oberhalb Hardegg thront. Einen wunderbaren Ausblick ergattert man vom Aussichtspunkt am Hennerweg. Hardegg liegt direkt an der Grenze zu Tschechien. Über die Thayabrücke erreicht man den tschechischen Nationalpark Podyji. „Ab 1945 wurde die Brücke, die 1873 errichtet wurde, aufgrund des Eisernen Vorhangs geschlossen und unpassierbar. Erst als dieser 1989 fiel, wurde sie für Fußgänger und Fahrradfahrer zugänglich gemacht“, erklärt Heribert Donnerbauer, der Bürgermeister der Stadt. Er erzählt auch, wie man sich näher kam, und merkte, dass „die Anderen“ gar nicht so anders sind, wie ihnen die ganzen Jahrzehnte zuvor vermittelt worden ist. „Thaya kennt keine Grenzen.“
Heute arbeiten Biologen und Ranger beider Länder Hand in Hand, um das Tal zu schützen und die Wildnis für Flora und Fauna aufrecht zu erhalten. Das klappt wunderbar. Die Natur hat die Menschheit wieder gelehrt – Grenzen sind nur in unseren Köpfen. Und die müssen zur Rettung der Mutter Erde überwunden werden.
Mirella Sidro,
Journalistin, Augsburg
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